Der vorliegende Band versteht sich als Beitrag zu den internationalen Modernismus-Studien. Zum ersten Mal werden Spannungen, Interaktionen und Friktionen im kulturellen Leben sowie die Koexistenz von Tradition und Innovation im Luxemburger Kontext in einem interdisziplinär angelegten Sammelband miteinander in Verbindung gebracht. Die einzelnen Beiträge thematisieren dabei Gleichzeitigkeiten und Interaktionen zwischen den verschiedenen Kunstfeldern Architektur, Kunst und Literatur.
Diskussionen zum Verständnis der Moderne bewegen sich häufig innerhalb der Dualität ›modern‹ vs.› traditionell‹, wobei Tradition oft mit Rückständigkeit assoziiert wird. Werke, die in einem Kontext als innovativ und originell gelten, können in anderen Zusammenhängen als verstaubt und epigonal angesehen werden. Wenn wir die Relevanz und Qualität der Luxemburger Literatur und Kunst vorrangig anhand von ausländischen ›Meisterwerken‹ messen würden, so gingen wir notwendigerweise das Risiko ein, sie zu unterschätzen und misszuverstehen. Ein Anliegen dieses Bandes ist es deshalb, Schöpfungen im Luxemburger Kontext sichtbar zu machen sowie vielfältige Formen des Umgangs mit Traditionen zu beschreiben.
Dieser Band sucht Antworten auf die Fragen: Ab wann sprechen wir von Moderne in Luxemburg? Wie wird das Moderneverständnis beschrieben? Welche Bezüge werden durch den Begriff der Moderne hergestellt? In diesem interdisziplinär ausgerichteten Buch finden Sie Antworten aus den Bereichen Architektur, Kunst und Literatur.