Vendredi 5 octobre 2018 à 19h00 à l’Abbaye de Neumünster
In seinem Bestseller „Zeit der Zauberer“ (Klett-Cotta, 2018) erweckt Wolfram Eilenberger die Philosophie der 1920er Jahre zum Leben – und mit ihr ein ganzes Jahrzehnt zwischen Lebenslust und Wirtschaftskrise, Nachkrieg und aufkommendem Nationalsozialismus. Der kometenhafte Aufstieg Martin Heideggers und dessen Liebe zu Hannah Arendt. Der taumelnde Walter Benjamin, dessen amour fou auf Capri mit einer lettischen Anarchistin ihn selbst zum Revolutionär macht.
Der Genius und Milliardärssohn Ludwig Wittgenstein, der, während er in Cambridge als „Gott der Philosophie“ verehrt wird, in der niederösterreichischen Provinz vollkommen verarmt Grundschüler unterrichtet. Und schließlich Ernst Cassirer, der Jahre vor seiner Emigration in den bürgerlichen Vierteln Hamburgs am eigenen Leib den aufsteigenden Antisemitismus erfährt.
In den Lebenswegen und dem revolutionären Denken dieser vier Ausnahmephilosophen sieht Wolfram Eilenberger den Ursprung unserer heutigen Welt begründet. „Zeit der Zauberer“ sei ein Buch, schreibt Romain Leick im „Spiegel“, in dem sachkundig und detailreich, spannend und gelehrt „das große Jahrzehnt der Philosophie“ zwischen 1919 und 1929 erzählt wird – die Dekade, in der sich Europas Schicksal zwischen Demokratie und Diktatur entschied, die Weltgeschichte gewissermaßen den Atem anhielt.