6. Mai, 19h, Abtei Neumünster
Barbara Yelin gehört zu den bekanntesten deutschen Comic-Künstler*innen. Mit ihrer einfühlsamen Aquarelltechnik und knappen Textanteilen schafft sie es Lebensgeschichten so eindrücklich zu erzählen, dass sie lange nachhallen. Ihr aktuelles Buch entstand aus intensiven Gesprächen und Begegnungen mit Emmie Arbel.
Geboren 1937 in Den Haag, wird Emmie Arbel mit ihrer jüdischen Familie 1942 von den Nazis deportiert. Sie überlebt als Kind die Konzentrationslager Ravensbrück und Bergen-Belsen. Als der Krieg vorbei ist, ist sie acht Jahre alt. Ihre Eltern und Großeltern sind im Holocaust ermordet worden. Mit ihren Brüdern wird Emmie von einer Pflegefamilie adoptiert und lebt in den Niederlanden. Doch die Rettung stellt sich dort gleichzeitig als neuer Leidensweg für das traumatisierte Kind heraus. 1949 wandert die Familie nach Israel aus. Im Kibbuz fühlt Emmie sich isoliert und nirgends zugehörig. Bis sie als junge Frau ihr Leben in die eigenen Hände nimmt.
Emmie Arbel lebt heute nahe Haifa. Auf Basis persönlicher Begegnungen und zahlreicher intensiver Gespräche mit Emmie Arbel schafft Barbara Yelin eindringliche Erinnerungsliteratur, die zugleich eine Reflexion über das Erinnern selbst ist.