25. April, 19h, Abtei Neumünster
Die Biographie des Tagebuchs der Anne Frank
Die bislang unerzählte Geschichte von Anne Franks weltberühmtem Tagebuch schließt eine Leerstelle in der Erzählung über Anne Frank.
Anne Frank träumte davon, eines Tages eine berühmte Schriftstellerin zu werden. Ihr Vater Otto Frank, der den Krieg als einziges Familienmitglied überlebte, wollte seiner Tochter diesen Wunsch erfüllen und machte die Verbreitung von Annes Tagebuch zu seinem Lebensinhalt. 1947 erschien »Het Achterhuis« in den Niederlanden, 1950 wurde die erste deutsche Ausgabe veröffentlicht. Heute zählt das Tagebuch zu den meistgelesenen Büchern der Welt; die Wirkung, die es seit der Nachkriegszeit entfaltet, ist unvergleichlich und ungebrochen. Doch die Geschichte seines Erfolgs ist geprägt von Hindernissen und Rückschlägen – und weitgehend unbekannt. Kenntnisreich entschlüsselt Thomas Sparr, wie es entstanden ist, wie es verbreitet wurde, wie es auf der ganzen Welt rezipiert wird und warum es uns bis heute nicht loslässt.
Thomas Sparr, 1956 in Hamburg geboren, ist Autor, Literaturwissenschaftler und Verlagslektor. Nach dem Studium der Literaturwissenschaft und Philosophie in Marburg, Hamburg und Paris war er von 1986 bis 1989 an der Hebräischen Universität in Jerusalem tätig, anschließend im Deutschen Literaturarchiv in Marbach. Von 1990 bis 1998 leitete er den Jüdischen Verlag, war Cheflektor des Siedler Verlags und arbeitet heute im Suhrkamp Verlag als Editor-at-Large. 2020 erschien sein vielbesprochenes Buch »Todesfuge. Biographie eines Gedichts« (DVA). Für seine Recherchen zur Geschichte von Anne Franks Tagebuch wertete er zahlreiche Archive aus. Er lebt in Berlin.
Renée Wagener ist Historikerin und hat sich in ihren Forschungen, vor allem an der Universität Luxemburg, mit den Luxemburger Emanzipationsbewegungen beschäftigt. Zur Geschichte der jüdischen Emanzipation hat sie 2017 eine Dissertation vorgelegt, die 2022 in Buchform veröffentlicht wurde.
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